Social Media für Künstler – Interview mit Mona Schwenker

Social Media ist nicht nur für Galerien ein wichtiger Marketing Kanal. Auch Künstler profitieren von Sozialen Netzwerken um Ihre Kunst bekannter zu machen. Im Interview erzählt uns die Kölner Künstlerin Mona Schwenker, wie Sie Social Media erfolgreich für sich nutzt.

Welche Social Media Kanäle nutzen Sie und warum Sie sich für diese Kanäle entschieden?

Ich komme ja noch aus einer nicht digitalen Zeit, habe aber die Entstehung und den Aufbau verschiedener Social Media Kanäle zum Teil schon als Basis Tester genutzt. Eines meiner ersten Portale, welches ich sehr aktiv, täglich genutzt habe war das Business Portal Xing. Man stellte sich persönlich vor, alles ohne Bilder, ohne Likes – es ging um tatsächlichen Austausch: mit Kollegen, mit Interessenten, meist Firmeninhabern, welche auch als Kunstsammler agieren.

Das spannende war zu dieser Zeit, das es eben keine sofortige Reaktion gab, sondern die Antworten zu den Beiträgen erst Tage später eintrudelten. Diese waren aber sehr ausführlich, sehr inhaltsreich, mit vielen Gedanken, Ideen und weiteren Kontaktmöglichkeiten. Viele dieser Kontakte bestehen bis zum heutigen Tag. Ebenso, wie die Anfragen. Anscheinend geht es für einige Internetuser auch ein bisschen Back to the roots… Entschleunigung… um eine wirkliche Kontaktaufnahme und einen Gedankenaustausch in schriftlicher Form. Eben nicht NUR noch um Likes und das schnelle Durchswitchen.

Ebenso nutzte ich Facebook vom ersten Tag an. Das war grandios – Fotos, Likes, schnelle Kommunikation, man bekam etwas aus dem Leben und der Arbeitsweise von Freunden und  Malerkollegen mit. Schnell fasste ich den Entschluss meine privaten Mitteilungen nur mit realen Freunden zu teilen, dafür aber für meine Werke eine eigene FB Seite zu erstellen. Diese sind ja öffentlich, sogar für Nicht-FB-Nutzer einsehbar. Jeder Name einer öffentlichen Seite erscheint z.B. auch relativ weit oben in den Google Suchergebnissen.

Des Weiteren nutze ich seit 2010 meinen Blog „Art from cologne“ über Blogspot.de Dort sind alle Werke des Kölner Stadt-Anzeigers vom ersten Tag an chronologisch gelistet. Zwar befinden sich die Werke auch alle auf meiner Webseite, auch im jeweiligen Werkverzeichnis des entsprechenden Jahres, ABER … Blogspot gehört zu Google und eben das führt zu hohen Rankings bei der Suche.

Seit Eröffnung der Plattform Google Plus nutze ich auch den öffentlichen G+ Account. Denn jedem Internetuser der eine gmail-Adresse hat und eingeloggt ist, werden auch diese Ergebnisse bei der Suche bevorzugt angezeigt.

Welche Art von Posting/Beitrag funktioniert für Sie am besten?

Zur Verbreitung und auch einer höheren Klickzahl kommt es natürlich, indem ich Beiträge mit Hashtags verfasse und ggf. Personen und /oder den jeweiligen öffentlichen Veranstaltungsort hinzufüge. Beiträge mit Foto funktionieren natürlich besser als lediglich Text. Die neue Funktion Beiträge auch in anderen Sprachen zu verfassen ist noch zu frisch, als das ich darüber Auskunft geben kann.

Erstellen Sie auch Facebook Anzeigen? Wenn ja, was bewerben Sie und wie wählen Sie Ihre Zielgruppen aus?

Nein, bis dato habe ich noch keine FB Anzeigen erstellt.

Sehen Sie positive Effekte durch die Social Media Nutzung?

AUF JEDEN FALL! Durch Email Kontakte, über Kontakte zu Redakteuren und deren Recherchearbeit erfahre ich manchmal mehr über mich, als mir das selber bewusst war. Auch die oben erwähnten Hashtags, die von FB an Twitter weitergeleitet werden spielen dabei eine Rolle, z.B. bei #Köln kommen immer mehr Follower aus dem Raum Köln hinzu.

Verkaufen Sie Ihre Kunst direkt über Social Media Kanäle, z.B. über Instagram?

Instagram nutze ich bisher gar nicht. Ich habe zwar schon darüber nachgedacht, aber irgendwie fehlt mir auch die Zeit all das noch zu erledigen. Denn mein Hauptanliegen ist es ja Bilder zu malen. Und ja, natürlich kommen die Verkäufe über Anfragen und Kontaktformulare über die Socia Media Kanäle oder die Webseite.

Welche anderen Online-Marketing Kanäle nutzen Sie noch?

Es gibt diverse Kanäle, über die ich aber wenige Kontakte geknüpft habe, bzw. auch kein Verkauf stattgefunden hat. Diese dienen zwar vordergründlich dem Anpreisen und Verkaufen von Werken, meine Erfahrung spricht allerdings dagegen. Dort tummeln sich dann alle Kollegen, weniger aber tatsächlich Kunstinteressenten.

Wir bedanken uns bei Mona Schwenker für das Interview und das bereitgestellte Bildmaterial.